Glitzer ohne Kitsch. Krille packt Jingle-Bells auf 94 BPM und erzählt Weihnachten aus der Küche, vom See, vom Schlitten – kindlich ehrlich, trotzdem Rap. Kein Kunstschnee, eher echte Bilder: Teig an den Fingern, rote Nasen draußen, Haus voller Lichter. Du hörst’s und bist kurz wieder zwölf, aber mit dem Blick von heute. Zwischen Adventskranz und Kopfnicken bleibt genug Platz für Haltung.
Der Beat bleibt locker, Orgel und Strings tragen den Hook, die Glocken setzen Akzente. Das meint es ernst – ohne schwer zu werden. „Hier kommt der Weihnachtsmann.“ Eine Zeile, die den Raum aufmacht und Erwartungen triggert. Familienfilm im Kopf, aber in Streetklamotten. Schlittschuh-See, Schneeballschlacht, Lichterketten – und mittendrin die Frage: Was wünschst du dir wirklich, wenn’s leise wird?
2019 erschienen, verteilt über recordJet, gelistet über den Auto-Channel „Krille – Topic“. Komposition: Kimboproduction. Text: Krille. Saison-Track? Klar. Aber einer, der auch im Januar geht – wenn die Stadt wieder grau ist und du dir Wärme zurückholst, notfalls aus der Hook.
Vielleicht war dieser Refrain für dich mal mehr als Musik – Nähe am Küchentisch, die keiner groß ausspricht. Ein Moment, den man nicht postet, sondern einfach merkt. Mehr von ihm auf Instagram: Krille.
Musikalisch sitzt das zwischen Boom-Bap-Drums und Lo‑Fi-Kante mit kleinen Pop-Momenten. Der Takt bleibt federnd, Adlibs streuen Glitzer, die Hook nimmt dich mit. Es ist der Song für nach dem vierten Licht, wenn der Tee noch heiß ist, der Atem draußen dampft und du kurz vergisst, was morgen alles ansteht.
Was davon bleibt: das Bild von Familie ohne Filter, Humor ohne Ironie-Schutzweste, Sehnsucht ohne Pathos. Nicht größer, als es sein will – aber genau groß genug, um die Erinnerung anzuknipsen, wenn’s stiller wird als gedacht.
Credits:
Krille: Instagram
Composer: Kimboproduction
Lyricist: Krille
Distribution/Label: recordJet
Release: 2019-12-17