Raze: Anfang. Mein Weg zum Videobattleturnier (VBT)
Verfasst von: Raze am: 9. Januar 2015
Anfang… das klingt, wie der Beginn einer Reise. In diesem Fall heisst das Reiseziel: VBT 2015 der Hip-Hop Community rappers.in – an dem auch schon jede Menge Bremerhavener vor mir erfolgreich teilgenommen haben – Duzoe, Koala, Entetainment – um nur ein paar Namen zu nennen. Fangen wir dennoch am Anfang an: Mein Weg zum VBT!
Meine persönliche Meinung über das seit Jahren konstant größer werdende VBT ist immer klar und deutlich gewesen. Für mich ist das ein Spielplatz für Internet-MC’s, die sich mit Masken, 2-4 Line recordings und ähnlichem ausweisen, was sie meiner Meinung nach nicht zu einem echten Mcee qualifiziert.
Wer meiner Meinung nach nicht genügend Selbstbewusstsein hat, sein Gesicht in einem Video zu zeigen, der wird den Schritt auf die Bühne niemals packen. Generell glaube ich, dass 90% aller Teilnehmer eine Bühne höchstens von unten kennen, was mich traurig macht.
Dieses unvergleichliche Gefühl, das Mic in der Hand zu halten und seine Skills in die Menge zu schreien, macht einen Mcee aus – nicht die Studio-Performance. Du weißt, im Studio kann jeder singen!
Dazu wäre es mir peinlich, wenn ich auf einem Studio-Track nicht einmal in der Lage wäre, wenigstens einen halben Part ohne Schnitte aufnehmen zu können. Versetz dich mal zurück in die Zeiten von Biggie und Pac, oder noch weiter. Damals konnte mal im Studio nur über Tonbänder aufnehmen und ein Rapper musste seinen Part ohne Pausen raus hauen.
Genau das ist es, was ich mir bei jedem Song beachte. Kannst du deinen Song von Anfang bis Ende vortragen, wird er auch auf der Bühne gut. Das ist mein Anspruch. Natürlich haben alle Menschen und vor allem Künstler die unterschiedlichsten Ansprüche, aber ein 2-4 Line recording System finde ich auf Hip-Hop deutsch einfach nur wack.
Warum mache ich überhaupt mit?
Die Überlegung, beim diesjährigen VBT mitzumischen, entstand aus meiner generellen Problematik: Musikalisch drehe ich mich im Kreis.
Ohne arrogant klingen zu wollen, aber in meiner geliebten Stadt, Bremerhaven, habe ich alles erreicht, was ich dort mit meiner Musik erreichen kann. Ich war auf den größten Stadtbühnen unserer größten Stadtfeste, habe so ziemlich alle Jugendtreffs mit Live-Gig’s versorgt, einen offiziellen Stadt-Song mit Video geliefert und viele gute Erlebnisse mitgemacht – ja sogar einen offiziellen Song mit Video für meinen Verein Werder Bremen.
Irgendwann steht man jedoch an einem Punkt, wo man einen Schritt weiter gehen möchte und muss, wenn man mehr erreichen will. Das war der ausschlaggebende Punkt dafür, meine musikalische Strategie noch einmal zu überdenken und die Karten neu zu mischen.
Eine Hand wäscht die Andere, beide das Gesicht!
Beat und Text für meine Qualifikation entstanden relativ zügig, das Abmischen dauert bei mir jedoch immer ein wenig länger. Ich bin da sehr penibel, aber auch unfassbar faul. Glaub mir, ich hasse es, abzumischen – aber genug gejammert!
Mein Kumpel Wasko bot mir an, alle VBT Videos zu drehen und zu schneiden – dafür hoffe ich, mich irgendwann revanchieren zu können. Du kennst das Motto: Eine Hand wäscht die Andere, beide das Gesicht! Insgesamt waren zwei Drehtage und fünf Locations notwendig, bis alle Aufnahmen im Kasten waren.
Am coolsten war diese Location in der alten Fabrik, wo wir erst einmal hinein kommen mussten – meine Kletterkünste sind im Übrigen echt beschissen.
Die Veröffentlichung der Qualifikation
Mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit hat Wasko dann auch das Video geschnitten und das Endprodukt konnte veröffentlicht werden. Über Facebook und YouTube gab es den ersten Lob, die erste Kritik, aber natürlich auch einiges an Hate. Ich habe dann die Qualifikation offiziell über die rappers.in Homepage einreichen müssen, welche dann ein paar Stunden später offiziell bestätigt wurde.
Das war der Punkt, an dem mein „Projekt VBT“ endgültig gestartet ist. Kurz darauf bekam ich eine Nachricht über meine Gefällt mir Seite auf Facebook von einem Typen, der mir anbot, alle weiteren VBT Texte für mich zu schreiben, da ich ja drittklassige Songs mache, wenn man sie so nennen kann. Das sorgte natürlich für ein Grinsen auf meinem Gesicht – Hate macht Fame!

Raze VBT Konversation
Also was erhoffe ich mir von diesem Turnier eigentlich?
Ich bin Realist und weiß ganz genau, dass zum Ende hin nur entscheidend ist, welcher Act die größere Fan-Base hat und nicht, welcher Song besser ist. Ich freue mich über jede gewonnene Runde und hoffe, dadurch ein wenig mehr Gehör außerhalb Bremerhavens und Bremens zu bekommen.
Mach dir am besten selbst ein Bild von meiner Qualifikation und teile mir deine Meinung mit – ohne Kritik entwickelt man sich einfach nicht weiter. Hier kommst du zur Qualifikation!
Hier findest du mich auf Facebook!
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